Weltmeisterschaft New York (USA) 2004
Kampfsportler aus Leipzig, Mitglieder der Kampfkunstschule Yushinkan, vertraten in ihrer Stilrichtung Tongil Moo Do, Deutschland bei den 1. Weltmeisterschaften und einem internationalen Workshop in New York. Der Weltverband hatte sie eingeladen.
Hervorragend vorbereitet, aber sehr aufgeregt traten fünf Kampfkünstler unter der Leitung von Sensei Kai-Uwe Schulze und Sensei Thomas Felsch am 29.09. 2004 die Reise nach Amerika an. Nach einem turbulenten Flug über Madrid kamen die sie mit mehr als 7 Stunden Verspätung in New York an. Es begann ein unvergessliches Erlebnis. Auf vielen Turnieren in Deutschland konnten die Schüler und Lehrer der Leipziger Kampfkunstschule hr Können unter Beweis stellen. Sehr gute Platzierungen, errungene Pokale und Graduierungen waren die Ergebnisse fleißigen Trainings und gewachsenem Können der Teilnehmer. Aber was war dies alles wert bei solch einem Großereignis. Kampfsportler aus 11 Nationen, u.a. aus Japan, Korea, Neuseeland, China, USA, Russland, Philippinen, Äthiopien, Australien und Deutschland, waren die Teilnehmer des internationalen Workshop und den 1. Weltmeisterschaften in der Kampfkunst Tongil Moo Do. Diese wurde 1979 vom Großmeister Dr. Joon Hoo Seuk mit dem Ziel entwickelt, traditionelle Werte vieler Kampfkünste zu vereinen. Tongil MooDo bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie „vereinigte Kampfkunst.“ Technische Merkmale sind starke geradlinige Techniken wie Schläge und Tritte, und weiche runde Techniken wie z.B.: Würfe u. Hebel. Dr. Joon Hoo Seuk war Gast dieses Turniers.
Sieben Tage Workshop unter der Leitung des japanischen Großmeisters und Cheftrainers Takamitsu Hoshiko, Träger des 7. Dan, waren Lehrstunden auf allerhöchstem Niveau. In den Tagen des Workshops lernten die Teilnehmer neue Techniken und Formen, erhielten neue Impulse für ihr Training, fanden neue Freunde und hatten Gelegenheit für viele interessante Gespräche. Neben der körperlichen Ausbildung spielte der erzieherische Aspekt der Kampfkünste eine überragende Rolle. Die tiefen inneren Werte dieser Kampfkunst zu vermitteln waren das Credo des Großmeisters. Der Workshop begann früh 5.00 Uhr und endete abends 22.00 Uhr. Alle Teilnehmer waren erschöpft,aber stolz durchgehalten zu haben. Am Ende der 1. Woche fanden Gürtelprüfungen statt, die alle deutschen Teilnehmer erfolgreich bestanden. Kai-Uwe Schulze und Thomas Felsch erreichten den 3. Dan, Björn Wilkens und Ralf Gothe den 1. Dan und sind somit ebenfalls Träger des Schwarzen Gürtels. Chris Volgmann, als jüngster deutscher Teilnehmer, bestand die Prüfung zum 2.Geup( brauner Gürtel ). Es war eine stolze Bilanz der Kampfkunstschule Yushinkan, die Deutschland repräsentierte.
Die 2. Woche mit dem Schwerpunkt der 1. Weltmeisterschaft in dieser Kampfkunst mit den Kategorien: Kampf, Form, Selbstverteidigung, Bruchtest und einer großen Demonstration war ein Erlebnis, welches man nicht vergisst. Der Einmarsch hinter dem Nationenschild war beeindruckend, erfüllte die Sportler mit Stolz. Der große Wettkampf der Sportler aus 11 Nationen begann. Zunächst wurde die Kategorie Form aufgerufen. In dieser Kategorie wird in einer Abfolge festgelegter Techniken der Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner stilisiert. Kai-Uwe Schulze, Cheftrainer und Leiter der Kampfkunstschule Yushikan, hatte nicht nur nach dem Workshop die Prüfung für den 3. Dan bestanden, sondern er konnte sich auch gegen 20 Schwarzgurte durchsetzen und belegte den 1. Platz. Er war Weltmeister. Björn Wilkens, einer seiner Schüler, belegte einen hervorragenden 2.Platz in der Kategorie Form. Und was niemand erwarten konnte, er wurde auch 2. in der Kategorie Kampf. Im Kampfsystem sind Schläge und Tritte, Wurftechniken, Hebel und Würgen erlaubt. Im Unterschied zum bekannteren Freefight und ähnlichen „Käfigkämpfen“ gibt es klare Regeln. Ziel des Kampfes ist nicht die Zerstörung bzw. die physische Vernichtung des Gegners. Der Kampf ist für den Kämpfer eine Möglichkeit sich geistig weiterzuentwickeln, Reife, Verantwortungsgefühl und Einklang mit sich und seiner Umwelt zu erlangen. Alles in allem, drei wertvolle Pokale konnten im Reisegepäck verstaut werden. Mit diesen Erfolgen konnte kaum einer im deutschen Lager rechnen. Es zeigt aber zu gleich, auf welch hohem Niveau in der Kampfkunstschule Yushinkan trainiert wird. Dank der engagierten Lehrer, wie Kai- Uwe Schulze und Thomas Felsch, sowie hochgraduierter Schüler.
Als wir dann am 13.10.2004 nach über 10 Stunden Flug in Berlin-Tegel aus der Maschine stiegen, waren wir tot müde, aber sehr stolz und glücklich. Ein unvergessenes Erlebnis war zu Ende. Jetzt beginnt die Aufarbeitung. Yushikan, der Name der Kampfkunstschule, kommt aus dem Japanischen und heißt so viel wie „mutig vorwärts streben“ – das wird das Leitmotiv der Kampfkünstler in Leipzig sein.